Stephan Rüll ist neuer Vizepräsident des Oberlandesgerichts Koblenz - Bernd Sartor in den Ruhestand verabschiedet

Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Stephan Rüll ist mit Wirkung vom heutigen Tage neuer Vizepräsident des Oberlandesgerichts Koblenz. Der Präsident des Oberlandesgerichts Hans-Josef Graefen überreichte ihm heute die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterzeichnete Ernennungsurkunde. Er tritt die Nachfolge des mit Ablauf des Monats Oktober in den Ruhestand getretenen, bisherigen Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts Bernd Sartor an, der seit März 2008 in diesem Amt gewirkt hat.

Herr Rüll wurde 1960 in Neckarsulm geboren. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach Abschluss seiner juristischen Ausbildung mit Staatsexamen in Stuttgart und Mainz ist er im Anschluss an eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Koblenz im Februar 1991 in den Justizdienst des Landes Rheinland-Pfalz eingetreten. Dort war er zunächst bei den Amtsgerichten Koblenz und Altenkirchen sowie beim Landgericht Koblenz tätig, bevor er 1995 zum Richter am Landgericht Koblenz und 2001 zum Richter am Oberlandesgericht Koblenz ernannt wurde. Im Zeitraum 2002 bis 2005 war er an das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Mainz abgeordnet und dort als Organisationsreferent tätig. Mit seiner Ernennung zum Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht im Jahr 2007 hat Herr Rüll den Vorsitz des 11. Zivilsenats übernommen, der als 3. Familiensenat überwiegend Berufungen und Beschwerden gegen Entscheidungen der Familiengerichte bearbeitet. Zugleich ist er Vorsitzender des Notarsenats des Oberlandesgerichts.

„Mit Herrn Rüll übernimmt ein  äußerst qualifizierter und vorbildlicher Richter das Amt des Vizepräsidenten. Er bringt neben seinen hervorragenden fachlichen Fähigkeiten vielfältige Erfahrungen auf nahezu allen Gebieten der Rechtsprechung und im Bereich der Justiz- und Gerichtsverwaltung mit. Daneben versteht er es, durch seine kollegiale und offene Art des Umgangs die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen und zu motivieren. Ich freue mich sehr auf unsere zukünftige, noch engere Zusammenarbeit in der Verwaltung des Oberlandesgerichts“, betonte Hans-Josef Graefen bei der Aushändigung der Ernennungsurkunde.

Mit seiner Ernennung übernimmt Herr Rüll die Verwaltungstätigkeit des bisherigen Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts Bernd Sartor und folgt diesem auch im Vorsitz des 6. Zivilsenats und des Kartellsenats nach.

Herr Sartor wurde 1949 in Bad Harzburg geboren. Er ist verheiratet und hat vier erwachsene Söhne. 1976 ist er in den Justizdienst des Landes Rheinland-Pfalz eingetreten. 1979 wurde er zum Richter am Landgericht Koblenz und 1988 zum Richter am Oberlandesgericht in Koblenz ernannt. Seit 2000 war er Vorsitzender des 6. Zivilsenats, der unter anderem für Handelssachen und Markensachen zuständig ist; daneben hatte er den  Vorsitz des Kartellsenats inne. Seit März 2008 war Herr Sartor Vizepräsident des Oberlandesgerichts.

„Herr Sartor ist in fachlicher und persönlicher Hinsicht eine herausragende Richterpersönlichkeit. Er hat das Erscheinungsbild des Oberlandesgerichts in den zurückliegenden Jahren sowohl im Bereich der Rechtsprechung als auch der Justizverwaltung entscheidend mit geprägt. Besondere Verdienste hat er sich in der Zeit der Vakanz im Amt des Oberlandesgerichtspräsidenten zwischen Januar und November 2011 erworben. Während dieser Zeit hat er neben der Tätigkeit als Senatsvorsitzender nicht nur über fast ein Jahr die Aufgaben des Präsidenten des Oberlandesgerichts wahrgenommen. In diesem Zeitraum drohte auch die Schließung des Oberlandesgerichts Koblenz, die dann aber nicht zuletzt auch dank des großen persönlichen Einsatzes von Herrn Sartor und seiner fachlichen Überzeugungskraft abgewendet werden konnte. Das Oberlandesgericht Koblenz ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet“, unterstrich Präsident Graefen gegenüber dem scheidenden Vizepräsidenten.

Zusammen mit Herrn Sartor ist ein weiterer langjähriger und allseits anerkannter und geschätzter Senatsvorsitzender aus dem Richterdienst ausgeschieden. Michael Kaltenbach, der 1977 als Richter in den Justizdienst eingetreten ist, gehörte seit 1987 dem Oberlandesgericht an. Hier wurde er 2001 zum Vorsitzenden Richter ernannt. Als Vorsitzender des 5. und 14. Zivilsenates - unter anderem zuständig für Arzthaftungs- und Kostensachen - hat auch er über viele Jahre die Rechtsprechung des Oberlandesgerichts mitgeprägt. Präsident Graefen dankte auch Herrn Kaltenbach für seinen langjährigen Einsatz und die sehr angenehme Zusammenarbeit.

 

 

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